Blog Fünf - Die Sache mit B.
Dienstag, 26. April 2011 by Louise Stoehr
Letztes Semester habt ihr einiges über die Ost-Deutsche Staatssicherheit (Stasi) gelernt und sogar Auszüge aus einer Stasi-Akte gelesen. Bernhard hat uns viel über Christoph erzählt und wie er jahrelang von der Stasi bespitzelt wurde, einfach weil er ein Christ war. Er hat uns auch erklärt, wie Christoph eine Zeitlang in Ruhe gelassen wurde, bis er eines Tages merkte, dass seinen Tee untrinkbar war, weil das Leitungswasser so verdreckt war, und er eine Wasserprobe zur Untersuchung ins Chemielabor brachte. Sowas war für die Stasi Grund genug, ihn erneut zu bespitzeln, denn die Stasi wollte nicht, dass Leute die Wahrheit über die gefährlichen Chemikalien im Trinkwasser wussten.
Für Leute aus einem westlichen Land ist es nicht einfach, sich sowas vorzustellen. Wenn wir in die Kirche gehen wollen, gehen wir dahin. Andererseits, wenn wir nicht religiös sind, ist das auch in Ordnung. Wenn wir merken, dass unsere Umwelt verschmutzt wird, können wir uns mit anderen Leuten treffen und gemeinsam etwas dagegen tun. Wenn wir wollen, können wir unser Trinkwasser überprüfen um herauszufinden, ob es vielleicht ungesund wäre. Aber in der DDR war all das nicht erlaubt. Und nicht nur war es nicht erlaubt, sondern solche Aktivitäten waren gute Grunde, von der Stasi bespitzelt zu werden.
Dieses Semester haben wir gelesen, wie Wolf Biermann 1976 aus der DDR ausgewiesen wurden, und dann wie er später Einsicht in seine Stasi-Akte genommen hat. Unten ist ein Bild von Eva-Maria Hagen, Pamela Biermann, Katja Havemann, Jürgen Fuchs und Wolf Biermann während sie zusammen eine Stasi-Akte lesen.
Vor ein paar Tagen habt ihr die Kurzgeschichte ›Die Sache mit B.‹ von Hans-Joachim Schädlich gelesen, worin wir erfahren, dass sein älterer Bruder ihn jahrelang bespitzelt hat. Dass die Stasi Informationen über bestimmte Leute hat sammeln lassen, wussten wir schon längst. Aber das der eigene Bruder einen jahrelang so bespitzeln würde, ist für die Meisten von uns einfach unvorstellbar. Wir gehen immer davon aus, dass Familien zusammen halten, dass sie einander gegenüber immer treu sind. Offensichtlich ist das aber nicht immer der Fall.
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Wie hättest du reagiert, wenn du von einem so riesigen Vertrauensbruch in deiner Familie erfahren hättest? Hättest du noch mit deinem Bruder gesprochen? Was hättest du ihm gesagt oder sagen wollen? Wie wärest du letztendlich damit fertig geworden? Oder wärest du nie so ganz damit fertig geworden, und würdest du heute noch Probleme damit haben?
Denk bitte über diese Fragen nach und schreib dann einen Aufsatz von 200 bis 250 Wörter, indem du beschreibst, wie du reagiert hättest.
Für Leute aus einem westlichen Land ist es nicht einfach, sich sowas vorzustellen. Wenn wir in die Kirche gehen wollen, gehen wir dahin. Andererseits, wenn wir nicht religiös sind, ist das auch in Ordnung. Wenn wir merken, dass unsere Umwelt verschmutzt wird, können wir uns mit anderen Leuten treffen und gemeinsam etwas dagegen tun. Wenn wir wollen, können wir unser Trinkwasser überprüfen um herauszufinden, ob es vielleicht ungesund wäre. Aber in der DDR war all das nicht erlaubt. Und nicht nur war es nicht erlaubt, sondern solche Aktivitäten waren gute Grunde, von der Stasi bespitzelt zu werden.
Dieses Semester haben wir gelesen, wie Wolf Biermann 1976 aus der DDR ausgewiesen wurden, und dann wie er später Einsicht in seine Stasi-Akte genommen hat. Unten ist ein Bild von Eva-Maria Hagen, Pamela Biermann, Katja Havemann, Jürgen Fuchs und Wolf Biermann während sie zusammen eine Stasi-Akte lesen.
Vor ein paar Tagen habt ihr die Kurzgeschichte ›Die Sache mit B.‹ von Hans-Joachim Schädlich gelesen, worin wir erfahren, dass sein älterer Bruder ihn jahrelang bespitzelt hat. Dass die Stasi Informationen über bestimmte Leute hat sammeln lassen, wussten wir schon längst. Aber das der eigene Bruder einen jahrelang so bespitzeln würde, ist für die Meisten von uns einfach unvorstellbar. Wir gehen immer davon aus, dass Familien zusammen halten, dass sie einander gegenüber immer treu sind. Offensichtlich ist das aber nicht immer der Fall.
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Wie hättest du reagiert, wenn du von einem so riesigen Vertrauensbruch in deiner Familie erfahren hättest? Hättest du noch mit deinem Bruder gesprochen? Was hättest du ihm gesagt oder sagen wollen? Wie wärest du letztendlich damit fertig geworden? Oder wärest du nie so ganz damit fertig geworden, und würdest du heute noch Probleme damit haben?
Denk bitte über diese Fragen nach und schreib dann einen Aufsatz von 200 bis 250 Wörter, indem du beschreibst, wie du reagiert hättest.